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BIOGRAPHIE |
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2023 inszenierte MAGDALENA FUCHSBERGER erstmals an der Staatsoper Wien. Ihre Produktion von Francis Poulencs Dialogues des Carmélites war auch in der Wiederaufnahme in der Saison 23/24 ein großer Publikumserfolg.
Nächste Regiearbeiten führen sie an das das Aalto Theater Essen für DIE ZAUBERFLÖTE, das Mainfrankentheater Würzburg für Falstaff, die Oper Chemnitz für LA BOHEME und das Staatstheater am Gärtnerplatz für ALCINA.
Zuletzt hatten ihre Inszenierungen von ONE TOUCH OF VENUS an der Oper Graz, Schrekers DER SCHMIED VON GENT, Kreneks LEBEN DES OREST am Theater Münster, DIDO AND AENEA am Luzerner Theater, A MIDSUMMER NIGH’T DREAM am Theater Giessen, SUOR ANGELICA (Puccini)/A ROOM OF ONE’S OWN (Uraufführung von Tarkiainen) am Theater Hagen, LA COSTANZA VINCE L’INGANNO von Christoph Graupner im Rahmen des Barockfests Darmstadt im Prinz-Georg-Garten Premiere sowie die Uraufführung GERADE SEIN UND MENSCH WERDEN: SOPHIE SCHOLL von Karola Obermüller sowie DEATH IN VENICE am Theater Heidelberg erfolgreich Premiere.
Zur Eröffnung der Saison 2018/19 inszenierte die österreichische Regisseurin SIMON BOCCANEGRA am Theater Hagen. (Dramaturgie Francis Hüsers) und Uwe Schweikert schrieb in der OPERNWELT: ‚Es ist eine der besten Verdi-Inszenierungen, die ich in den letzten Jahren an einem deutschen Opernhaus gesehen habe. Hagen ist eine Reise wert!‘ und im Jahrbuch 2019 der OPERNWELT nominierte er sie als Beste Nachwuchskünstlerin für ihre ‚radikale Sicht auf Verdis Simon Boccanegra‘.
Die Koproduktion mit dem Theater Lübeck wurde Corona-bedingt abgesagt, genauso wie SALOME und L’isola disabitata (Haydn) am Theater Hagen.
Zuvor inszenierte sie LA TRAVIATA am Volkstheater Rostock.
In der Saison 2017/18 machte Magdalena Fuchsberger mit drei sehr unterschiedlichen Stücken auf sich aufmerksam. Die Operette DAS LAND DES LÄCHELS hatte am Theater Coburg Premiere, die italienische Spieloper DON PASQUALE am Theater Neustrelitz und die Kammeroper POWDER HER FACE am Theater Magdeburg.
Zuvor inszenierte sie Bernsteins Oper CANDIDE am Theater Pforzheim, BARBIERE DI SIVIGLIA am Theater Vorarlberg und LA TRAVIATA an der Nationaloper Tirana.
Im Sommer 2016 wurde Magdalena Fuchsbergers Inszenierung des FLIEGENDEN HOLLÄNDER im Amphitheater Plovdiv zum Ereignis der Festspiele.
Bereits im Sommer 2014 gab die junge Österreicherin ihr Regiedebut in Deutschland.
Ihre Inszenierung von OTELLO beim Musikfestival auf Gut Immling wurde von Publikum und Presse begeistert aufgenommen. ‚Mitreißender Psycho-Thriller‘ oder ‚Modern, mutig und nachhaltig‘ waren die Headlines der Kritiken.
Als Regieassistentin und Abendspielleitern arbeitete sie seit 2011 an der Staatsoper Stuttgart, wo sie u.a. eng mit dem Regisseur Jossi Wieler zusammenarbeitete und eigenverantwortlich Wiederaufnahmen von LUISA MILLER, CARMEN, TOSCA betreute.
Im Frühjahr 2017 hatte sie die Leitung der Wiederaufnahme NORMA an der Oper Genf.
Ihr erstes festes Engagement als Regieassistentin im Bereich Musiktheater mit eigener Inszenierungstätigkeit erhielt Magdalena Fuchsberger am Landestheater Linz, wo sie u.a. Händels Acis und Galatea (Musikalischen Leitung - Dennis Russel Davies), Menottis Amahl und die nächtlichen Besucher, The Telephone und die Musicals Jekyll& Hyde und KISS ME KATE inszenierte. Zu ihren Eigeninszenierungen zählt die Künstlerin auch I Capuleti e i Montecchi von Vincenzo Bellini in Wien.
Neben ihren eigenen Inszenierungen assistierte Magdalena Fuchsberger als Regieassistentin/Hospitantin u a. an der Volksoper Wien ( Dominique Mentha), am Theater in der Josefstadt ( Michael Gampe), am Schloßtheater Schönbrunn ( Reto Nickler), beim Lehàr Festival Bad Ischl (Ulrike Beimpold und Leonard Prinsloo), am Tiroler Landestheater ( Reto Nickler und Matteo de Monti), bei den Salzburger Festspielen ( Claus Guth) sowie bei den Bregenzer Festspielen (Graham Vick).
Im Sommer 2015 war Magdalena Fuchsberger Regieassistentin von Stefan Herheim für die Produktion Les Contes d’Hoffmann bei den Bregenzer Festspielen.
Bereits im Alter von 9 Jahren bekam die gebürtige Salzburgerin Magdalena Fuchsberger Geigen-Unterricht. Nach der Matura studierte sie zunächst Germanistik und Philosophie in Wien.
Anschließend absolvierte sie ein „Musiktheaterregie“ Studium bei Prof. Reto Nickler an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Während des Studiums zeichnete sie sich für die Erstellung der Übertitel an der Volksoper Wien verantwortlich.
Magdalena Fuchsberger machte ihr Diplom in Wien mit der Inszenierung von Franz Lehárs Der Zarewitsch. 2004 war sie Stipendiatin bei den Bayreuther Festspielen.
Seit 2009 ist Magdalena Fuchsberger künstlerische Organisatorin und Mitgesellschafterin der Salzburger Kammermusikreihe “Musica sacra Salzburg”.
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KRITIKEN |
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Mainfrankentheater Würzburg - FALSTAFF |
…diesem Falstaff aber ist das schnurzpiepegal. Und auch die Opfer seiner erotischen Anbahnungen entsprechen in Magdalena Fuchsbergers frecher Inszenierung am Mainfrankentheater keineswegs dem Idealbild (klein)bürgerlicher Anständigkeit…schrillstmöglich in den Farben, unbotmäßig, was die Haarpracht angeht (ein Turm aus Wellen und wildem Gekräusel ist’s) , darunter Anzugjacken und hautenge Leggins in Ultramarinblau (für Alice Ford und ihren Gatten), Giftgrün (für Meg Page) Pink (für Ms. Quickly und Dr. Cajus) und Kanarienvogelquietschgelb (für Nannetta und ihren schnuckeligen Fenton). Bardolfo und Pistola hampeln wie wilde Kerle in Ocker (mit Kreuz und Schwert) durch die Bubble-Bude, der Page geistert in Grufti-Schwarz und leicht derangiert über die Szene. Groteske Figuren sind sie alle, grotesk ist auch der Raum, das Geschehen – so eine Art Kindergeburtstag für durchgeknallte Erwachsene…
…Doch dann, in Akt drei, folgt ein kleines Wunder. Die Bubble ist verschwunden (geplatzt?), jetzt ist Zeit für eine Schwarze Messe, mit allem, was das Hexenherz begehrt: Vampire, Elfen, Sylphiden, Sirenen, Kobolde, Irrlichter – sämtlich sind sie auf die so gut wie leere Bühne gekommen und nehmen auf den Stühlen Platz, die der Totendiener (der aussieht, als sei er direttamente aus Plutos Reich emporgestiegen) ihnen hingestellt hat. Mit diesem Schachzug rettet sich das Regieteam aus der Klamaukfalle – und rettet damit den ganzen Abend. Denn endlich verknüpfen sich Shakespeares und Verdis Sphäre zu einer glückhaften Demimonde, in der jene Geister herrschen, ohne dass irgendjemand nach dem Sinn ihres Tuns fragen würde. Makaber genug, aber auch gut: Falstaff steht nicht vor einer Eiche, wie es in Boitos Libretto heißt, er liegt im (immerhin geöffneten) Eichensarg und hört sich zart bibbernd das „ Oratorium der Boshaftigkeit“ an. Zur Schlussfuge allerdings, die auch im Graben minutiös und nuanciert ausmusiziert wird, darf der halbtote Ritter wieder aufstehen und an der großen Grufti-Party teilnehmen.
Fuchsbergers Botschaft kommt an. War alles nur eine Farce, ein (albernes) Spiel. |
OPERNWELT 8/24 – Jürgen Otten |
In der einfallsreichen Inszenierung von Magdalena Fuchsberger (Bühnenbild und Kostüme: Monika Biegler, Video: Aron Kitzig) befindet sich die Handlung im Bauch des alternden Ritters Falstaff, der von chronischen Geldsorgen geplagt wird….
Magdalena Fuchsberger gelingt es bei ihrer Inszenierung überzeugend, das intrigante Verwirrspiel auch psychologisch genau zu zeichnen. …
Im dritten Akt hat Magdalena Fuchsberger das Bühnenbild stark verändert. Man sieht eine zunächst kahle Bühne mit Vorhängen, wo nach und nach der Mond in geheimnisvoller Weise aufgeht. In diesem Mond befindet sich außerdem ein wachsames Auge, das alles beobachtet….
Auch die Schlussfuge gestaltet Fuchsberger höchst ironisch und mit rhythmisch-tänzerischen Einlagen des gesamten Ensembles: „Alles ist Spaß auf Erden, der Mensch ein geborener Tor“. Inszeniert ist dieser rein bühnenbildnerisch weniger überzeugende dritte Akt als „Oratorium der Boshaftigkeit“, was man auch auf den Schrifttafeln sieht. Für Magdalena Fuchsberger ist der Humor in Verdis „Falstaff“ ganz schwarz und pessimistisch, fast nihilistisch. Trotz des pessimistischen Blicks betont sie hier, dass die Menschen zwar schlecht sind, aber das Leben im Sinne von „La vita e bella!“ doch schön ist. Entsprechend optimistisch wirkt in dieser Inszenierung das Ende dieser Oper. |
Alexander Walther
Online Merker
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Aber man begreift recht schnell, dass Klamauk vielleich doch ein Konzept sein kann, wenn er der Musik dient. Und das schafft Regisseurin Magdalena Fuchsberger durchaus, wenn sie den quirligen Firlefanz auf der Bühne konsequent und virtuos mit der komplizierte Partitur Verdis verschränkt und das Uhrwerk seiner geistreichen Komposition permanent am Laufen hält. ...
Der Klamuuk endet im dritten Akt. Die Bühne ist nun schwar und leer, die Regisseurin nennt das, was jetzt kommt ein „Oratorium der Boshaftigkeit“. Sir John Falstaff soll endgültig der Garaus gemacht werden. Warum eigentlich? Weil er ein Monstrum ist? Oder doch nur ein Mensch der lebt, wie er leben will und das Getriebe der Welt als große Komödie versteht? Es ist die große Frage, die Verdi am Ende seines Bühnenschaffens stellt, der Spiegel, den der leidenschaftliche Theatermann listig und abgeklärt zugleich seinem Publikum vorhält. Ist wirklich alles nur Spaß auf Erden? |
Lothar Reichel – Leporello PDF |
Theater Münster – DER SCHMIED VON GENT |
Im ersten Akt steht Smee auf einem Podest vor einem Prospekt, auf dem eine naturalistische Landschaft gezeichnet ist. Im zweiten Akt, wenn die Schmiede wieder floriert, betont Fuchsberger die komischen Elemente der Geschichte, indem sie den Schmied und seine Frau kugelrund auftreten und wie Karikaturen agieren lässt, was der anschließenden Szene mit dem heiligen Josef ein wenig die Ernsthaftigkeit nimmt. Großen Humor beweist die Regie auch, wenn Smee im Anschluss mit dem Pflaumenbaum, dem Lehnstuhl und dem Sack die drei Teufel überlistet, die gekommen sind, um seine Seele zu holen. Der Eingang zum Himmel im dritten Akt befindet sich dann hinter einem Vorhang im Hintergrund. Smee und seine Frau haben nun wieder ihre alte Gestalt aus dem ersten Akt angenommen, nur dass sie um Jahre gealtert sind. Dass bei den Teufeln, die Smee vom Höllentor verjagen, ein Teufel eine Hakenkreuzbinde trägt, kann wohl als Anspielung auf Schrekers Biografie und das Ende seiner Karriere verstanden werden… |
Das Opernglas 12/2023 Th. Molke |
Angesichts solch schwieriger Voraussetzungen kann man den Mut der Regisseurin Magdalena Fuchsberger, sich auf das Wagnis einzulassen, nur bewundern. Fuchsberger denkt groß und versucht, gegen die lähmenden Bleigewichte der Musik das groteske wie politische Widerstandspotential des Textes zu schärfen. Zusammen mit ihrer Bühnenbildnerin Monika Biegler verlegt sie das Geschehen in einen holzgetäfelten , vage dem Saal nachgebildeten Raum, in dem 1648 im Rathaus zu Münster der Westfälische Frieden geschlossen wurde. Und sie greift Schrekers Wunsch nach einer möglichst einfachen Ausstattung auf, für die sie vor allem im pantomimisch ausagierten Schlussakt der Wanderung zum Himmel – Mittel des epischen Theaters einsetzt. Realität, Wirklichkeit ist nicht beabsichtigt, alles bleibt Spiel, ja Spiel im Spiel. Und das mit einer Leichtigkeit, die fasziniert – am gelungensten in der burlesken Verwandlung Smees und seiner Frau in unförmig aufgeblasene Puppen im zweiten Akt. Selbst der pastorale Auftritt der Heiligen Familie Maria und Josef, selbst Aushandlung der Prüfung von Smees Himmelswürdigkeit am Wirtshaustisch geht auf. Auch dass Schreker im kleinen Porträtfoto an der Rückwand zuschaut und sein wie seiner Oper Schicksal im Schlussakt gleichsam dokumentarisch per Video eingeblendet wird, ergibt Sinn. Denn da, so will es Fuchsberger, sind wir im Jahr 1933 angekommen. In die bunt kostümierten Paradiesesmassen mischen sich Braunhemden, darunter auch Smee – der von heute aus verständliche Wunsch einer politischen Entzauberung war von Schreker so gewiss nicht beabsichtigt, ja wird von der Musik geradezu durchkreuzt. Fuchsberger kann sich bei ihrer holzschnittartigen, ans derbe Kasperltheater anlehnenden Umsetzung auf das gesanglich wie spielerisch bis zur kleinsten Rolle exzellent besetzte Ensemble verlassen. |
OPERNWELT, 12 / 2023, Uwe Schweikert
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Sehr originell gemacht. Es wird keine Sekunde langweilig. […] der Himmel ist eine sehr martialische Angelegenheit. Sie [Magdalena Fuchsberger] kommt auf die sehr gute Idee, dass sich selbst der liebe Gott aus dem Staub macht und gar nicht so gerne in dieses Paradies will, das nämlich bevölkert wird von irgendwelchen Diktatoren, auch von Nazis, Menschen mit Hakenkreuzbinden, […], was vorher sehr geschickt, sehr subtil und originell ist. |
Deutschlandfunk
deutschlandfunk.de
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Wiener Staatsoper - DIALOGUES DES CARMÉLITES |
Magdalena Fuchsberger hat ihre Regie stark auf diese Furcht ausgerichtet. Rund um die zentrale Figur der Geschichte, die fragile Jungnonne Blanche, tummeln sich anfangs fünf finstere Gestalten: Diese Dämonen der Agonie werden später auch der Priorin Madame Croissy in deren Sterbestunde die Aufwartung machen. Einen Widerpart dazu bildet ein Geschöpf (Sofiia Stepura), das luftig durch die Szene tanzt. Halb Engel, halb Kämpferin, scheint es Blanches Idealvorstellung einer Gotteskriegerin zu verkörpern…. Dafür besticht die Personenführung durch ihre Detailfülle: Eine reiche Palette an Regungen und Bewegungen, von der sanften Geste bis zur saftigen Watsch’n, verleiht den Figuren Charaktertiefe und spiegelt ihr Beziehungsgeflecht wider. Bemerkenswert auch, wie die 16 Frauenleben hier enden: Die Nonnen, anfangs liberal und haubenfrei gekleidet, hüllen sich am Schafott in so viel Schutzmantelmadonnenstoff, dass sie gesichtslos in den Märtyrertod gehen. Der Wille zum Extrem hat ihre Individualität ausgelöscht…. Zustimmung ohne Buhruf-Trübung letztendlich auch für die Regie. |
Wiener Zeitung
wienerzeitung.at
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Regisseurin Magdalena Fuchsberger inszeniert bei ihrem Hausdebüt im hölzernen Bühnenbild von Monika Biegler keine überaus dynamischen szenischen Fugen. Die offene, käfigartige Konstruktion, die wie ein nicht vollendetes Gebäude wirkt, wird nur diskret für unscheinbare Seitenszenen genutzt, die parallel zum Hauptgeschehen ablaufen. Düstere Todesfiguren wandern da herum oder ein Kinderkönig. Und Blanches Reminiszenzen an ihr früheres Leben lassen etwa ihren Vater (profund Michael Kraus) als eine Art sitzende Skulptur erscheinen. Es sind allerdings eher die Duettszenen zwischen den Nonnen, die die Qualität der Arbeit zeigen, da die Charaktere in ihrer Ambivalenz genau erfasst werden.Es bleibt letztlich das Drama der Einzelfiguren szenisch spannend. Das trifft auch den Kern dieser Oper, die eine Art Tiefenstudie darstellt, wie Glaube mit der Herausforderung des Todes umgeht.
Wenn dann am Ende alle Nonnen im Nebeldunst längst entrückt als goldbekränzte Märtyrerinnen eine nach der anderen verschwinden, während das Orchester den tödlichen Lärm des Fallbeils evoziert, bleibt die Erkenntnis, ein elegantes eklektisches, aber nie plagiierendes Werk von hoher Eleganz und Intensität in solider szenischer Form gesehen zu haben. |
Der Standard
derstandard.at
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In der Regie von Magdalena Fuchsberger wird die Oper vollends zu einem ergreifenden Erlebnis. Der Titel – Gespräche der Karmelitinnen – ist wörtlich zu verstehen. Es herrscht die gesamte Zeit ein reger Austausch zwischen den Nonnen. Das Bühnenbild von Monika Biegler bietet mit dem durchlässigen Holzskelett eines Klosterbaus die Möglichkeit einer ständigen Interaktion sowie paralleler Handlungen. Alle Räume sind jederzeit einsehbar und werden durch die Drehbühne immer wieder in neue Blickwinkel gebracht. |
Tagesspiegel
tagesspiegel.de
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Die Insezenierung von Magdalena Fuchsberger – der Inbegriff von einer vernünftigen, klugen, schlüssigen und packenden Inszenierung, die sich nicht wichtig macht, die das Stück in den Vordergrund spielt, das auf eine sehr eindrucksvolle Art - schauen Sie es sich an – Daumen oben. |
Heinz Sichrovsky
tvthek.orf.at
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Theater Gießen – Ein Sommernachtstraum |
Dieses Shakespeare-Stück ist oft vertont worden, Benjamin Brittens Fassung aus dem 20. Jahrhundert ist musikalisch anspruchsvoll. In Gießen wagt man das Experiment, die leere Bühne mit bloßem Licht als aufgeladenen Raum für Phantasien aller Art zu gestalten - gelungen! Die Inszenierung toppt das Verwirrspiel - gelungen! Der Kobold Puck singt aus dem Off und wird durch Effekte ersetzt - gelungen! Und es gibt herrliche Stimmen zu entdecken, die einen Besuch wert sind. |
HR2
hr2.de
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Opernhaus Graz – ONE TOUCH OF VENUS |
Tatsächlich gelingt der Regisseurin Magdalena Fuchsberger aber das Kunststück, „Ein Hauch von Venus“ aus dem Jahr 1943 mit einer heutigen, bühnentauglichen Daseinsberechtigung auszustatten……
Immer wieder tauchen auf der opulent bestückten Drehbühne, die mit Versatzstücken von weiblichen Körperteilen ausgestattet ist und sich auch als Kerker und letztlich als Olymp präsentiert, Soldaten und Soldatinnen im Chor auf. (Bühne Monika Biegler) Ein Hinweis, der eine direkte Verbindung zur Entstehungszeit des Stückes schafft. Es sind diese Kostüme, aber auch opulente Tanzeinlagen, ganz im Stile von Broadway-Inszenierungen, welche immer wieder imaginierte Zeit- und Ortssprünge ins New York der 40er-Jahre zulassen. Genau darin liegt der Charme dieser Inszenierung. Das subtile Spiel mit dem Zeitkolorit, in welchem die tragischen Geschehnisse des 2. Weltkrieges anklingen und spürbar werden, nie aber überhandnehmen, macht die Inszenierung so außergewöhnlich und letztlich auch sehenswert. |
European Cultural News
european-cultural-news.com
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Theater Münster - Leben des Orest |
Grandiose Griechen-Gaudi
Das Theater Münster liefert mit Ernst Krendeks „Leben des Orest“ mehr als nur eine fantastische Wiederentdeckung.
Schon zu Beginn der Inszenierung von Magdalena Fuchsberger bleibt der Vorhang ein wenig offen; und geht erst ganz am Ende dieses Abends zu. Wir sehen die Bühnenarbeiter umbauen; der Vorhang immer offen. Ein Kniff, der sich aber tatsächlich hier nie abnutzt! Auch die Video-Projektionen von Aron Kitzig sind mehr als nur „Beigabe“, sie erscheinen als weiterführende Verbildlichung , als „So könnte es auch sein!“ oder „So ist e eigentlich!“ In einer Szene sehen wir einen toten Hund, der alle paar Sekunden hyperrealistisch zu neuem Leben erweckt wird. Ein Steht-auf-Hündchen wie Orest.
König Thoas‘ Palast (Bühnenbild und Kostüme: Monika Biegler) besteht nur aus ein paar Scheinwerfern. Zwischendurch tragen helfende Hände ein paar ausrangierte griechische Säulen durchs Bild. Diese „Zutaten“ sind dramaturgisch so gut abgezirkelt, dass sie nie stören, sondern virtuos mit dem Geschehen in Verbindung stehen, dieses auflockern, kommentieren, ja komplementärrhythmisch ergänzen. …
Am Ende gibt es zahlreiche „Bravo“-Rufe, viele Vorhänge – für eine erstaunliche, originelle Regiearbeit….Großes Lob! |
Opernwelt 11/22, Arno Lücker
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Theater Hagen - Suor Angelica/ A Room of One’s own |
Im ingeniösen Blick der Regisseurin Magdalena Fuchsberger kommentieren beide Stücke sich gegenseitig. …. Das traditionelle Setting, das strikt den Vorgaben des Librettos folgt, ist hier keine konventionelle Ausflucht. Im Gegenteil, Fuchsberger zeigt in einer bis in die Chorpartien ausgefeilten Personenführung das lebensfeindliche, im Klosteralltag herrschende Ritual , das die Schwestern zu Gefangenen macht und ihnen keine eigenen Wünsche erlaubt. ….Die mystische Konnotation mit der Marienerscheinung hat Fuchsberger zu Recht gestrichen und damit dem Ende jeden Bühnenkitsch entzogen. Fuchsberger erfindet zu den Gedankenblitzen der weitgehend handlungslosen Oper gleichermaßen drastische wie anrührende Bilder, die die Aktualität des Themas nicht diskursiv behaupten,, sondern sie multiperspektivisch in vielen kleinen, Schlag auf Schlag folgenden Spots visualisieren. Auf diese Weise bricht sie auch das Pathos von Tarkiainens Minimalismus….
Ein großer Abend! Gäbe es eine Auszeichnung für Opernhäuser außerhalb der Metropolen, so wäre Hagen in dieser Saison gewiss der erste Anwärter. |
OPERNWELT 7/22, Uwe Schweikert
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Staatstheater Darmstadt – Barockoper im Park – LA CONSTANZA |
Ein Werk, das dramatische Wirkung entfalten würde, ist diese "Costanza" denn auch nicht, und wäre es vermutlich noch weniger in der kompletten Aufführung des Materials, die dreieinhalb Stunden in Anspruch nehmen dürfte.Die neue Darmstädter Fassung bringt es auf knapp hundert Minuten. Es ist eine sehr geschickt zusammengestellte Auswahl, und etliche der einzelnen Nummern besitzen starke Kraft in der emotionalen Verdichtung. Magdalena Fuchsbergers Inszenierung nutzt das, ohne dem Stück jenes Handlungsgerüst einzuziehen... |
Allgemeine Zeitung
www.allgemeine-zeitung.de
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Volkstheater Rostock – LA TRAVIATA |
Regisseurin Magdalena Fuchsberger (IOCO berichtete 2018 über ihren Don Pasquale im Theater Neubrandenburg, Neustrelitz, link hier, der in der Casa di Riposo, dem von Giuseppe Verdi gegründeten Altersheim für Musiker und Sänger spielt) lotet im Volkstheater Rostock die Randbereiche des Textes und der Musik aus, interpretiert die Traviata auf eine eigene, moderne und trotzdem durch und durch glaubhafte Weise, ohne darstellerische Übertreibungen. In den Augen von Fuchsberger ist Violetta Valéry nicht nur Opfer der Umstände und Projektion männlicher Begierden, sie nimmt ihr Schicksal bewusst in die Hand.Den unabwendbaren Tod vor Augen beginnt Violetta, ihr Ableben zu inszenieren. Bereits im ersten Aufzug sind die Möbel abgedeckt, alles deutet auf ihr Ende. Das Fest der illustren, aber auch völlig verkommenen, dekadenten Gesellschaft, die sich wie nach einem Drogenrausch blutig gekratzt hat, bringt ihr erstmals Alfredo nahe, der ihr in seiner Ergebenheit geeignet scheint, den großen Abgang zu begleiten. Dass er ihr nicht ebenbürtig ist, die Liebe nicht vollkommen und ehrlich, zeigt im zweiten Bild seine um Selbstbestätigung ringende Arie, die mit Anninas Information, Violetta wäre abgereist, um ihre Habseligkeiten zu verkaufen, konterkariert wird.Überhaupt wird im Volkstheater Rostock viel nach vorn gesungen, wenig miteinander. Nicht nur, weil es der Akustik des Hauses entgegenkommt, sondern als stilistisches Mittel, als Appell an das Publikum, und besonders als Selbstdarstellung und -beweihräucherung. Emotional eindringlich gerät die Szene zwischen Giorgio Germont und Violetta, in der sich per Alter Ego die drogensüchtige Kurtisane im Hintergrund räkelt – nie wird Violetta ihre Vergangenheit völlig abstreifen können, während seine Tochter demütig, den Vater in seiner Argumentation stützend, durch den Raum schreitet. Doch Violetta weiß, dass genau diese Differenzen zwischen Vater und dem ihr verfallenen Sohn den Zündstoff für einen Konflikt bei ihrer Rückkehr birgt. Und sie treibt es auf die Spitze, indem sie mit ihrem früheren Gönner Baron Duphol auf Floras Fest erscheint. Und wenn sich zwei Männer einer Kurtisane wegen duellieren, dann ist ihre gesellschaftliche Stellung bereits weit höher, als es ihrem Rang gebühren dürfte. Violetta singt im vierten Bild: „so sterb‘ ich, umgeben von allen meinen Lieben“ bleibt dabei aber allein am rechten Bühnenrand. Sie versucht sich mehr des schlechten Gewissens der Zurückgelassenen denn der Liebe zu versichern, während Alfredo, Germont und Annina lediglich in Lippenbekenntnissen links wie in einer Reihe Kirchenstühle sitzen. Ob inszeniert oder nicht, das Publikum wird sich immer auf ihre Seite schlagen – und damit hat sie jedenfalls ihr Ziel erreicht: die Unsterblichkeit in Literatur und Musik.Das Volkstheater und Rostock bekommen mit dieser Traviata eine Oper aus einem Guss. Das zeitlose, aber einfühlsame Bühnenbild wird durch atmosphärische Hintergrundprojektionen (Aron Kitzig) ergänzt, eine überdimensionale Kamelie am Beginn über düsteres Schneegestöber auf dem Landsitz. Es rundet die Produktion unaufdringlich ab, da sie weder in das Geschehen eingreift noch fehlende Requisiten ersetzt, sondern lediglich Stimmungen verstärkt..... Ein überaus gelungener Abend, der mit einem lang anhaltenden, wirklich verdient tosendem Applaus und stehenden Ovationen abgerundet wurde. Die Folgevorstellungen sind ausverkauft. |
IOCO
www.ioco.de
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Regisseurin Magdalena Fuchsberger entzündet am vielschichtigen, draiaktigen Melodram eine bestechend zeitlose Frage: was bleibe übrig wenn beim Blick auf die kokette Violetta Valery, ihren jungen Liebhaber Alfredo Germont und dessen so um die Familie besorgten Vater Giorgio die rosaroten Brille fehlte? Ganz einfach: einer gestandenen, von der Gesellschaft eins begehrten und letzlich allein gelassenen Frau zieht im Moment des Sterbens ihr ganzes Leben wie ein Film an ihrem geistigen Auge vorüber. Violetta und Alfredo nähern sich zwar einander an, ohne sich je gegenseitig auf Augenhöhe lieben zu können. Konsequent und punktgenau spaltet hier die österreichische Regisseurin auf der Bühne zeitweise das ungleiche Paar auf, um für die Zuschauer deutlicher den Jungen in Alfredo oder die durch Lebenserfahrung empathisch gewordene Violetta zu zeichnen. ...Kurz und gut: verdient erhielt diese Produktion am Premierenabend Standing Oations des ausverkauften Saales. |
Orpheus November/Dezember |
Theater Hagen- SIMONE BOCCANEGRA |
Kennern gilt Verdis „Simon Boccanegra“ noch immer als Geheimtip. Es ist seine vielleicht persönlichste, jedenfalls düsterste Oper. Umso mutiger der Entschluss des Theaters Hagen, sie aufs Programm zu setzen und sich dabei nicht um ihren Kern zu drücken: Männer machen Geschichte und Frauen sind ihre Opfer. Die junge Regisseurin Magdalena Fuchsberger findet gleichermaßen eindrucksvolle wie beklemmende Räume und Bilder für ein Spiel der Macht, das auch die Täter korrumpiert, ja zerstört. Sie aktualisiert nicht vordergründig, sondern legt die Emotionen der Musik frei, die auf der Szene geradezu körperlich ausagiert werden. Das ist bestürzend radikal und doch zugleich von einer gedanklichen Präzision, die keine Zuschauerin, keinen Zuschauer kalt lässt. Umso mehr als alle Beteiligten – Solisten, Chor und Orchester – auch der Musik selbst voll gerecht werden. Es ist eine der besten Verdi-Inszenierungen, die ich in den letzten Jahren an einem deutschen Opernhaus gesehen habe. Hagen ist eine Reise wert! |
Uwe Schweikert (Opernwelt) im Oktober 2018 |
Landestheater Coburg – Land des Lächelns |
Magdalena Fuchsberger geht noch ein gutes Stückerl weiter in der Coburger Inszenierung: kein Rührstück in fernöstlichem Dekor bringt sie auf die Bühne des Landestheaters, sondern eine Psychoanalyse mit Musik, die sie mit szenischen Schlaglichtern schon in der Ouvertüre anreißt. Die österreichische Regisseurin geht dem Drama der Entsagung auf den Grund und erzählt den Subtext der scheiternder Selbstbefreiung einer jungen Frau in einer symbolgeladenen Bildersprache, die jede falsche Sentimentalität umgehend dementiert. Der Ansatz ist ambitioniert und spannend, das Ergebnis fantasievoll und anregend… |
Coburger Neue Presse – Dieter Ungelenk |
Theater Magdeburg - Powder Her Face |
Ein spannender Stoff, den die Regisseurin Magdalena Fuchsberger sowie der Dirigent Hans Rotman konsequent umgesetzt haben. |
Mitteldeutsche Zeitung
www.mz-web.de
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Doch kann man die berüchtigten Szenen für ein Publikum so in Szene setzen, dass es nicht zu anrüchig wirkt? Ja, kann man. Das beweist die Regisseurin Magdalena Fuchsberger auf vielen Ebenen. .. „Powder Her Face“ in der Inszenierung von Magdalena Fuchsberger kann mit den großen Opernproduktionen, die im Opernhaus des Theaters aufgeführt werden, absolut mithalten. Und wer schon immer mal wissen wollte, wie man einen Fellatio musikalisch in Szene setzen kann, der sollte sich diese Produktion nicht entgehen lassen. |
Anna Lena Kramer
www.annalenakramer.wordpress.de
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Theater Pforzheim - CANDIDE |
Brillante Musik in begeisternder Inszenierung
theatralischer Furor
In den sich teils überstürzenden, teils grotesk verzerrten Geschehen behält Fuchsberger die Übersicht, lässt Satire nie zur Farce, den Spott nie zum Klamauk werden, wahrt eine rokokosanfte Ionie, die den galligen Witz und Humor des glänzenden Textes zur Geltung bringt
Einfach hingehen! Badische Neueste Nachrichten
..die Bemühungen der für die Erstaufführung im Theater Pforzheim Verantwortlichen ist zu loben, die ihnen reichen Beifall einbrachten
Vor allem gilt das aber für die Regisseurin Magdalena Fuchsberger, die mit viel Fantasie immer wieder neue, märchenhafte Bilder erfindet und die Sänger- Darsteller zu einer differenzierten Gestaltung ihrer unterschiedlichen Aufgaben anhält..Mühlacker Tagblatt
Leonard Bernsteins komische Oper Candide, die im Theater Pforzheim Premiere feierte, basiert auf der Satire Candide oder der Optimismus von Voltaire einer bitterbösen, philosophischen Abrechnung mit der Weltanschauung von Leibnitz, der sich im Stück hinter dem Lehrer Pangloss versteckt. Dessen blindem Optimismus wird das reinste Chaos gegenübergestellt, bei dem kirchliche und staatliche Würdenträger verspottet werden. So auch in der Inszenierung von Magdalena Fuchsberger
Eine verworren-groteske Abenteuergeschichte mit sterbenden und wieder auferstehenden Menschen wird da vorgeführt
Oper, Operette und Musical treffen auf absurdes Theater mit Kitsch, Karikaturen und überladener Symbolik.. Betont wird vor allem das kirchen- und frauenfeindliche Thema
Neben Hinrichtungen mit Galgenhumor gibt es Vergewaltigungen, Krieg, Sex, Sklaverei und Prostitution
Das Premierenpublikum spendet tosenden Applaus. |
Pforzheimer Zeitung |
Internationales Musikfestival Gut Immling - OTELLO - 2014 |
'...Mitreißender Psycho-Thriller...Dass Otello offenbar ein neurologisches Problem hat, das zeigt sich ziemlich deutlich in der Immlinger Inszenierung der jungen Regisseurin Magdalena Fuchsberger. Otello leidet unter Kopfschmerzen, immer wieder verzieht er das Gesicht – man weiß nicht, sind die Schmerzen körperlich oder kommen sie aus seiner Seele.
Dabei ist die Beziehung von Desdemona und Otello schon von Anfang an kaputt. Die beiden schwören sich zwar ewige Liebe – doch eine Berührung gibt es zwischen den beiden nicht. Sie reden aneinander vorbei – selbst beim Mord legt Otello keine Hand an Desdemona. Erst im Tod sind die beiden vereint, geläutert, gesühnt, ist die Liebe echt.
In Immling sind die Opernmacher darauf angewiesen, aus wenig viel zu machen – die Bühne bietet kaum Platz, viel Geld für Requisiten und Bühnenbild ist nicht da. Es sind die gewitzten und klugen Einfälle, die die Opernabende in diesem Reitstadel zum Erlebnis machen... Wie übrigens auch die Personenregie – die Sänger sind in Immling eben auch Darsteller, stehen nicht nur einfach in der Gegend herum, sondern agieren, reagieren. Insbesondere die Besetzung der Dreier-Konstellation Otelleo-Desdemona-Jago macht aus dieser vorletzten Verdi-Oper einen regelrechten Psycho-Thriller, spannender als jede amerikanische Krimi-Serie...das ist mehr als ein gelungener Premierenabend. Eher ein wahnsinnig gelungener.' |
BR Klassik |
'Gewagte Neuinszenierung der Verdioper „Otello“ auf Gut Immling – Modern, mutig und nachhaltig...Eine aufregende Neuinszenierung von G. Verdis „Otello“ konnte man zur Eröffnung der Opern-festspiele auf Gut Immling erleben... Magdalena Fuchsberger hat sich intensiv mit dem literarischen Hintergrund von „Otello“ befasst und der Musik Verdis inspirieren lassen. So entstanden neue Sichtweisen und Szenen...
Das wird schon beim ersten Auftritt deutlich. Otello tritt auf und bricht zusammen. Weißgesichtige Lemurenköpfe (dargestellt vom Chor) ragen aus welligen, schwarzen Planen heraus und winden sich unter hochdramatischen Gesängen und Schreien. Die Gewalten sind in Aufruhr und der Boden schwankt unter den Füßen. Otellos Albträume oder Hirngespinste nehmen plastische Gestalt an. Eine gravierende Änderung der sonst gewohnten Handlung gibt es am Ende des vierten Aktes zu erleben. Der Zuschauerchor hat sich von der Galerie herunter begeben und beobachtet mit gespenstischer Präsenz Desdemona in ihrer von Todesahnungen geprägten Abendstunde. Erst als Otello diese Zuschauer verjagt hat, geben sie ihr Rollenverhalten auf. Der Streit eskaliert und Otello, nahe am Wahnsinn, hat seine geliebte Gattin umgebracht, so glaubt er zumindest. Voller Wehmut und Reue will nun auch er sterben. Doch Desdemona ist nicht tot. Sie nimmt Otello den Dolch aus der Hand, kniet vor ihm nieder und wischt ihm die schwarze, finstere Farbe aus dem Gesicht. „Un baccio, ancora“ haucht Otello, küsst seine Desdemona und beide tasten sich, wie Pamina und Tamino in der „Zauberflöte“, nach schweren Prüfungen in ein neues Leben. Unendlich zarte Musik hat Verdi an dieser Stelle komponiert. Und es gelingen große magische Opernmomente in allen vier Akten...wohldurchdachte, filigrane Regie...Der Beifall des Premierenpublikums war immens und lautstark.
Mit diesem „Otello“ hat Gut Immling wieder einmal gezeigt, dass es auch innovatives Musiktheater zu bieten hat, dessen Besuch man jedem Opernliebhaber empfehlen kann.' |
Südostbayerische Rundschau/Trostberger Tagblatt |
' ...Viel Beifall für die Inszenierung der jungen Regisseurin Magdalena Fuchsberger...
...Magdalena Fuchsberger arbeitet die zeitlosen Aktualitäten des Stoffes von William Shakespeare in ihrer schlichten, doch sehr einfallsreichen Inszenierung heraus... Schöne Regieeinfälle finden hier Lösungen, die zum Nachdenken über das Leben an sich anregen können...' |
Traunsteiner Tagblatt |
'Magdalena Fuchsberger hat sich intensiv mit dem literarischen Hintergrund von Otello befasst und der Musik Verdis inspirieren lassen. So entstanden neue Sichtweisen und Szenen, die nicht unmittelbar dem Libretto entsprechen. ... Und es gelingen große magische Opernmomente ...die wohldurchdachte, filegrane Regie...'
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'Regisseurin Magdalena Fuchsberger eröffnete dem Publikum einen ganz neuen Blickwinkel auf das Stück. Desdemona ist die dominante Figur und Otello schwach und unentschlossen. Schon bei seinem ersten Auftritt muss sie ihn dazu ermutigen, mit dem Esultate das Volk zu begrüßen, und man hat den Eindruck, er sei nicht ganz überzeugt, ob er die türkische Streitmacht versenkte oder ob es nicht doch eher der Sturm war. So lässt sich dieser Otello dann auch von einem eher abstoßenden Jago, der sich andauernd, wahrscheinlich aufgrund eines Hautausschlages kratzt, in sein Unglück reißen.In der Schluss-Szene kommt Desdemona nicht zu Tode und als Otello sich selbst den Dolch hineinstoßen will, schlägt sie ihm die Waffe aus der Hand.Bei dieser interessanten Regiearbeit, man muss auf jeden Fall die gelungene Personenführung hervorheben, ergeben sich natürlich zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten.Und so konnte man dann auch nach der stürmisch gefeierten Premiere zahlreiche lebhafte Diskussionen über diese Sichtweise des Werkes hören.Zum Schluss kann man nur empfehlen: Kommen sie auf Gut Immling, schauen sie sich das an. Und sollten sie noch Karten bekommen, lassen sie sich diesen Otello nicht entgehen.' |
Der neue Merker
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